Wir, die evju und Gott

Ein Blog über das Leben mit der Evangelischen Jugend


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Diese kleinen Zeichen

Ich glaube, dass Gott uns Zeichen gibt, was richtig ist in unserem Leben. Manchmal sind das nur ganz kleine Zeichen, manchmal aber auch ganz große, fast wie eine Ohrfeige zum Wachrütteln. Hätte ich nicht eben solche Zeichen bemerkt, hätte ich vielleicht nicht mein ganzes Leben in Celle abgebrochen und wär auf in eine neue Stadt, in der ich mir alles neu aufbauen muss. Keine Familie, keine Freunde, keine Hobbies, kein Anschluss.

Aber ich hatte das deutlichste Zeichen, das es wohl geben kann! Ich war das Wochenende vor dem Vorstellungsgespräch auf Konfirmandenfreizeit. Mein Gemeindepastor kannte Darmstadt, weil er selbst hier gelebt hatte und empfohl mir eine gute Kneipe (kleine Anmerkung: bis heute war ich noch nicht dort, das tut aber eigentlich nichts zur Geschichte bei). Am Samstag Abend feiern wir immer einen Tauferinnerungsgottesdienst und im Anschluss können die Konfirmanden sich persönlich segnen und für sich beten lassen von Diakonin, Pastor oder ehrenamtlicher MitarbeiterIn. Ich war bei unserer Diakonin und sie betete (so in etwa) „Herr, lass Jana Montag im Vorstellungsgespräch die richtigen Worte finden, um die Stelle zu bekommen, wenn du findest, dass es das Richtige für sie ist.“

Es war offensichtlich die richtige Stelle, denn schon nach dem Vorstellungsgespräch hatte ich ein gutes Gefühl. Da war Sympathie, Verständnis und so viel Zwischenmenschliches, was ich vorher nicht aus Vorstellungsgesprächen kannte (und nein, es war nicht mein erstes!). Und schließlich wurde mir die Stelle ja auch angeboten. Also bin ich der Meinung, dass es Gottes Vorsehung war, mein Leben hierher zu lenken. Für mich gab es keine andere Möglichkeit, als die Stelle auch anzunehmen.

Und wieder eine Geschichte: Am Samstag war ich in Hannover zum Impulstag für Jugendgottesdienste (Näheres vermutlich später). Ich war in der 2. Workshopphase im Workshop über Gebete und Segen und derjenige, der den geleitet hat, war bevor er in die Landeskirche Hannovers wechselte, in Darmstadt tätig! In der Stadtmission in Arheilgen. Dem Stadtteil, in dem ich auch im Januar und Februar gewohnt habe. Zufall? Ich persönlich denke nicht, aber einige werden das vermutlich bezweifeln. Als ich gestern das Skript per Email anfragte, bekam ich gleich den Hinweis auf seine Kollegin bei der Stadtmission und dem EC Jugendkreis dort.

Da dieser auch gleich heute stattfand (jeden Mittwoch) und ich schon immer dort hinwollte, das aber immer vor mir herschob, hab ich vorsichtig eine Mail an die Kollegin dort geschrieben und war heute da. Wenn man schon so ein deutliches Zeichen bekommt, dann muss man es einfach nutzen. Und ich wurde natürlich nicht aufgefressen. Nein, ich hatte einen schönen und interessanten Abend, habe neue Leute kennen gelernt, ’ne Runde Kicker gespielt. Ich war zwar die Älteste, aber dennoch waren die Leute dort mehr in meinem Alter als ich es aus Celle gewohnt bin und sie waren daran interessiert, mich kennen zu lernen. Jana glücklich 🙂


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Neuer Ort, neue Kirche?

Im Sommer sind Torben und ich ja interviewt worden, wovon wir schon berichtet haben. In dem Interview sagen wir beide, dass wir an dem neuen Ort, an den es uns verschlägt, wieder in der Evangelischen Jugend mitarbeiten wollen. Dass das eine Möglichkeit ist, Anschluss zu finden

Inzwischen sind wir nun schon einige Zeit aus Celle weg und hätten genug Zeit gehabt, uns eine Kirchengemeinde am neuen Ort zu suchen, in der wir mitarbeiten können. Doch das funktioniert in der Praxis doch nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Das, was wir hatten, können wir gar nicht mehr erreichen. Die evju war wie eine Familie für uns und wir hatten dort mehr als 100%. Wir haben viel Zeit investiert und wir hatten Positionen, in denen wir etwas erreichen konnten und Möglichkeiten hatten, unsere Meinung an die richtigen Stellen zu kommunizieren. Wir haben auch viel erreicht – wie zum Beispiel ein Mandat mit Stimmrecht im Kirchenkreistag oder die juleica-Vergünstigungen.

Nun lernen uns die Leute hier neu kennen. Wir können einfach nicht nahtlos an das anknüpfen, was wir hatten.

Seit April wohne ich endlich in einer richtig eigenen Wohnung in Darmstadt. Jetzt habe ich schon mal geschaut, zu welcher Kirchengemeinde ich dann gehören würde. Ein Teil meiner Straße gehört zur Friedensgemeinde, ein Teil -der in dem ich wohne- zur Stadtkirchengemeinde. Für Jugendliche haben beide Gemeinden leider nicht viel zu bieten und die Internetauftritte sprechen mich nicht so richtig an. Allerdings gibt es nicht weit entfernt die Ev. Stadtmission Darmstadt, wo zwei EC-Jugendgruppen stattfinden. Die eine richtet sich an 16-26-jährige, so dass ich wohl dort mal vorbei schauen werde.

Erster Anlaufpunkt wird wohl demnächst das Stadtjugendpfarramt sein. Und dann schauen wir weiter…

Torben habe ich jetzt mal gefragt, was er dazu sagen kann. Es ist einfacher, wenn er seine Erfahrungen selbst beschreibt. Mir macht das Mut, aber ich bin halt auch einfach ein bisschen schüchterner als er…

„Lange habe ich mich nicht getraut in die Christuskirche hier in Greifswald zu gehen. Sie ist die Kirche, zu der ich hier gehöre. Warum traut man sich nicht in eine Kirche zu gehen? Es ist alles neu. In Ovelgönne kannte ich alle: Pastor, Kirchenvorstand und Küsterin, habe manchmal sogar Lesungen gemacht oder mal den Küsterdienst. Ich kannte sogar die Leute, die jeden Sonntag kamen, mit Namen. Habe eigene Gottesdienste gehalten. Die Kirche war mein zweites zu Hause.

Am Grünendonnerstag traute ich mich dann und ging zu der Mahlsfeier für alle Generationen. Kaum bin ich durch die Tür, kommt mir eine ältere Dame entgegen, begrüßt mich freundlich. Sie heißt Giesela. Sie zeigte mir die Kirche, erklärte mir die Besonderheiten, stellte mich einigen Leuten vor. Erzählte mir von einer Kooperation mit dem Asylbewerberheim und von einigen Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gesammelt hat. Wir saßen beim Essen nebeneinander und erzählten viel, stellten dabei fest das wir einige gemeinsame Punkte in unserem Leben haben. Wir waren zum Beispiel beide in München und Dresden bei den Kirchentagen bei den Bibelarbeiten von Margot Käßmann. Es war gut, dass ich mich getraut habe. Ich fühle mich wohl in meiner neuen Gemeinde.“