Wir, die evju und Gott

Ein Blog über das Leben mit der Evangelischen Jugend


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Ein Abenteuer mit zwei Paddeln

Zugegeben, ein bisschen bekloppt war die Idee schon, mit dem Kajak zum Kirchentag zu paddeln. 213km waren es, bis meine Kräfte dann sagten: „Bis hier und nicht weiter!“ Immerhin: unser Ziel – Hamburg – hatten wir erreicht.

Als am ersten Tag unser Zielort einfach nicht auftauchen wollte, waren wir schon etwas verzweifelt. Es muss doch jetzt langsam mal kommen, oder sind wir schon an Müden vorbei? Und dann nach einer weiteren Kurve stand der Pastor am Ufer mit Fotoapparat bewaffnet, um uns in Empfang zu nehmen. Tag Eins war geschafft und das Hauptthema des Tages war: „Wer hatte diese Idee?“. Die Frage ist bis heute nicht beantwortet. Aber die folgenden Tagen sollten sehr interessant werden. Immer wieder neue Probleme mussten gelöst werden. Hindernisse, wie zum Beispiel Stromschnellen, schienen unüberwindbar zu sein. Doch nach einigen Versuchen und einer zündenden Idee konnten wir jedes Hindernis bezwingen. Die ersten drei Tage waren dennoch eine Qual. Die Aller gegen die Strömung zu paddeln war wohl eine noch dümmere Idee als die, überhaupt zum Kirchentag zu paddeln. Doch egal, wo wir ankamen: jeder, der von unsere Idee hörte, bescheinigte uns, was für eine geniale Idee es sei. Und so schöpften wir jeden Tag neue Kraft und paddelten was das Zeug hielt. Und obwohl ich so gut wie keine Erfahrung im Kajak hatte, klappte alles ganz gut. Immerhin sind wir ohne zu kentern angekommen. Jeden Abend wurden wir herzlich in Empfang genommen und begegneten zahlreichen interessanten Menschen. Keiner war uns böse, wenn wir eine Stunde später ankamen als geplant und jeder hatte noch einen Tipp für uns. Teilweise bekamen wir neben kostenlosem Schlafplatz und Dusche auch etwas warmes zu Essen oder ein Frühstück! Einfach genial, mit was für einem Vertrauen die Leute auf uns zugekommen sind und bereitwillig ihre Kirchen, Gemeindehäuser, Bootsclubs oder Außengelände zur Verfügung gestellt haben. Neben den zahlreichen Begegnungen mit interessanten Menschen hatten wir auch einige interessante mit der Natur. So sahen wir Otter und andere Tiere die man sonst eher selten in freier Wildbahn zu Gesicht bekommt. Einfach klasse, wenn man paddelt und keine Straßenlärm mehr hört. Nur noch die Musik der Natur.

In Hamburg sind wir angekommen. Interessante Menschen haben wir kennengelernt. Die Natur von einer neuen Seite gesehen. Viel Bewunderung geerntet. Aber nochmal werde ich es nicht machen. Nach Stuttgart geht es dann mit dem Bus oder Zug. Oder doch mit dem Trecker? Wir werden es sehen!

DANKE an alle die uns Unterstützt haben, die uns besucht haben, die uns einen Schlafplatz gestellt und mit Essen versorgt haben. Danke an alle großzügigen Spender! Zusammengekommen sind insgesamt 801 €, die zu gleichen Teilen an die beiden Projekte gehen.

Den genauen Reiseverlauf und Informationen über die Projekte, die mit dem Geld unterstützt werden, könnt ihr hier und hier nachlesen.


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Diese kleinen Zeichen

Ich glaube, dass Gott uns Zeichen gibt, was richtig ist in unserem Leben. Manchmal sind das nur ganz kleine Zeichen, manchmal aber auch ganz große, fast wie eine Ohrfeige zum Wachrütteln. Hätte ich nicht eben solche Zeichen bemerkt, hätte ich vielleicht nicht mein ganzes Leben in Celle abgebrochen und wär auf in eine neue Stadt, in der ich mir alles neu aufbauen muss. Keine Familie, keine Freunde, keine Hobbies, kein Anschluss.

Aber ich hatte das deutlichste Zeichen, das es wohl geben kann! Ich war das Wochenende vor dem Vorstellungsgespräch auf Konfirmandenfreizeit. Mein Gemeindepastor kannte Darmstadt, weil er selbst hier gelebt hatte und empfohl mir eine gute Kneipe (kleine Anmerkung: bis heute war ich noch nicht dort, das tut aber eigentlich nichts zur Geschichte bei). Am Samstag Abend feiern wir immer einen Tauferinnerungsgottesdienst und im Anschluss können die Konfirmanden sich persönlich segnen und für sich beten lassen von Diakonin, Pastor oder ehrenamtlicher MitarbeiterIn. Ich war bei unserer Diakonin und sie betete (so in etwa) „Herr, lass Jana Montag im Vorstellungsgespräch die richtigen Worte finden, um die Stelle zu bekommen, wenn du findest, dass es das Richtige für sie ist.“

Es war offensichtlich die richtige Stelle, denn schon nach dem Vorstellungsgespräch hatte ich ein gutes Gefühl. Da war Sympathie, Verständnis und so viel Zwischenmenschliches, was ich vorher nicht aus Vorstellungsgesprächen kannte (und nein, es war nicht mein erstes!). Und schließlich wurde mir die Stelle ja auch angeboten. Also bin ich der Meinung, dass es Gottes Vorsehung war, mein Leben hierher zu lenken. Für mich gab es keine andere Möglichkeit, als die Stelle auch anzunehmen.

Und wieder eine Geschichte: Am Samstag war ich in Hannover zum Impulstag für Jugendgottesdienste (Näheres vermutlich später). Ich war in der 2. Workshopphase im Workshop über Gebete und Segen und derjenige, der den geleitet hat, war bevor er in die Landeskirche Hannovers wechselte, in Darmstadt tätig! In der Stadtmission in Arheilgen. Dem Stadtteil, in dem ich auch im Januar und Februar gewohnt habe. Zufall? Ich persönlich denke nicht, aber einige werden das vermutlich bezweifeln. Als ich gestern das Skript per Email anfragte, bekam ich gleich den Hinweis auf seine Kollegin bei der Stadtmission und dem EC Jugendkreis dort.

Da dieser auch gleich heute stattfand (jeden Mittwoch) und ich schon immer dort hinwollte, das aber immer vor mir herschob, hab ich vorsichtig eine Mail an die Kollegin dort geschrieben und war heute da. Wenn man schon so ein deutliches Zeichen bekommt, dann muss man es einfach nutzen. Und ich wurde natürlich nicht aufgefressen. Nein, ich hatte einen schönen und interessanten Abend, habe neue Leute kennen gelernt, ’ne Runde Kicker gespielt. Ich war zwar die Älteste, aber dennoch waren die Leute dort mehr in meinem Alter als ich es aus Celle gewohnt bin und sie waren daran interessiert, mich kennen zu lernen. Jana glücklich 🙂