Wir, die evju und Gott

Ein Blog über das Leben mit der Evangelischen Jugend

Neuer Ort, neue Kirche?

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Im Sommer sind Torben und ich ja interviewt worden, wovon wir schon berichtet haben. In dem Interview sagen wir beide, dass wir an dem neuen Ort, an den es uns verschlägt, wieder in der Evangelischen Jugend mitarbeiten wollen. Dass das eine Möglichkeit ist, Anschluss zu finden

Inzwischen sind wir nun schon einige Zeit aus Celle weg und hätten genug Zeit gehabt, uns eine Kirchengemeinde am neuen Ort zu suchen, in der wir mitarbeiten können. Doch das funktioniert in der Praxis doch nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Das, was wir hatten, können wir gar nicht mehr erreichen. Die evju war wie eine Familie für uns und wir hatten dort mehr als 100%. Wir haben viel Zeit investiert und wir hatten Positionen, in denen wir etwas erreichen konnten und Möglichkeiten hatten, unsere Meinung an die richtigen Stellen zu kommunizieren. Wir haben auch viel erreicht – wie zum Beispiel ein Mandat mit Stimmrecht im Kirchenkreistag oder die juleica-Vergünstigungen.

Nun lernen uns die Leute hier neu kennen. Wir können einfach nicht nahtlos an das anknüpfen, was wir hatten.

Seit April wohne ich endlich in einer richtig eigenen Wohnung in Darmstadt. Jetzt habe ich schon mal geschaut, zu welcher Kirchengemeinde ich dann gehören würde. Ein Teil meiner Straße gehört zur Friedensgemeinde, ein Teil -der in dem ich wohne- zur Stadtkirchengemeinde. Für Jugendliche haben beide Gemeinden leider nicht viel zu bieten und die Internetauftritte sprechen mich nicht so richtig an. Allerdings gibt es nicht weit entfernt die Ev. Stadtmission Darmstadt, wo zwei EC-Jugendgruppen stattfinden. Die eine richtet sich an 16-26-jährige, so dass ich wohl dort mal vorbei schauen werde.

Erster Anlaufpunkt wird wohl demnächst das Stadtjugendpfarramt sein. Und dann schauen wir weiter…

Torben habe ich jetzt mal gefragt, was er dazu sagen kann. Es ist einfacher, wenn er seine Erfahrungen selbst beschreibt. Mir macht das Mut, aber ich bin halt auch einfach ein bisschen schüchterner als er…

„Lange habe ich mich nicht getraut in die Christuskirche hier in Greifswald zu gehen. Sie ist die Kirche, zu der ich hier gehöre. Warum traut man sich nicht in eine Kirche zu gehen? Es ist alles neu. In Ovelgönne kannte ich alle: Pastor, Kirchenvorstand und Küsterin, habe manchmal sogar Lesungen gemacht oder mal den Küsterdienst. Ich kannte sogar die Leute, die jeden Sonntag kamen, mit Namen. Habe eigene Gottesdienste gehalten. Die Kirche war mein zweites zu Hause.

Am Grünendonnerstag traute ich mich dann und ging zu der Mahlsfeier für alle Generationen. Kaum bin ich durch die Tür, kommt mir eine ältere Dame entgegen, begrüßt mich freundlich. Sie heißt Giesela. Sie zeigte mir die Kirche, erklärte mir die Besonderheiten, stellte mich einigen Leuten vor. Erzählte mir von einer Kooperation mit dem Asylbewerberheim und von einigen Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gesammelt hat. Wir saßen beim Essen nebeneinander und erzählten viel, stellten dabei fest das wir einige gemeinsame Punkte in unserem Leben haben. Wir waren zum Beispiel beide in München und Dresden bei den Kirchentagen bei den Bibelarbeiten von Margot Käßmann. Es war gut, dass ich mich getraut habe. Ich fühle mich wohl in meiner neuen Gemeinde.“

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